Der Struggle. ist real.
Was ich damit meine, ist mehrdimensional. Wenn ich von DEM Struggle spreche, meine ich jener Struggle nicht dem Mainstream dazugehörig zu fühlen. Mit dem Mainstream meine ich jegliche Konstruktionen einer Identität, das alles verkörpert, womit ich mich nicht identifizieren kann. Es geht um ein ziemlich klar ausgerichtetes Sein im sozialen Konstrukt. Ich vermute, dass ich nicht die einzige Schwarze Frau bin, die nicht singen kann und auch nicht den Queen Bs, RiRis oder auch Cardi Bs gleicht. So müsste aber eine typische Frau of Color sein, modelliert wie eine Soul-Sängerin oder ein Popstar. Manche meinen sich schon von meiner Persönlichkeit mit einem einzigen Blick bereits ein Gesamteindruck gemacht zu haben und wehe, dieser Gesamteindruck fällt in sich zusammen. „Wir“ seien doch alle so! Diese Sequenz in meinem Leben entspricht einer nicht wirklich erlebten Situation. Aber dieses Gefühl befindet sich immer im Raum - fremddefiniert zu werden. Und keine Chance besteht diese überaus schnell erfasste Definition eines Selbst zum Stürzen zu bringen. Das betrachte ich als diesen allgegenwärtigen Struggle. Objektiv, kurz und simpel von außen definiert zu werden, um auf keinen Fall zu verwirren. Sei es in der Popkultur, Sport oder Kunst - ein simples Stereobild, ist das Bild, was nicht verwirrt. Stetige Re-Produktionen von Stereotypen führt dazu, dass Narrative des Schwarzseins bestehen bleiben. Ein Ankämpfen dagegen ist ein langgeführter Kampf, der in verschiedenen Räumen stattfindet. Sei es im Universitätskontext, bei Arztbesuchen oder diversen Besuchen öffentlicher Ämter. Der struggle. ist real.
3 Comments
.....warum?
Gibt es da etwa ein Widerspruch in diesem Titel? Wie „grossgeschrieben“ und das noch klein? Betrachten wir dieses Wort genauer, könnte die Verwirrung ganz und gar nicht zu irgendeiner Entwirrung führen. Das ist aber genau der Punkt. Verwirren, nachdenken, fühlen und reflektieren, dann entwirren. Es sind Prozessketten, die ausgelöst werden, aber auch eine Entwirrung kurbeln. Wer kennt es nicht: das Bedürfnis endlich eine innere Ruhe zu haben und zu entspannen. Was eigentlich dazu notwendig ist, ist die Hinterfragung bestimmter Dinge, die irgendwie falsch laufen. Eine Suche begleitet von vielen Fragen, auch Unangenehme. Es geht vielleicht nicht, ums Ankommen, sondern eher um sich selbst – grossgeschrieben. Ich möchte besonders Frauen of Color ansprechen. Frauen wie ich selbst, die eine lange Reise durchleben, um grossgeschrieben betrachtet zu werden und sich entsprechend zu fühlen. Punkt. Es ist ein politisches Statement sich groß zu schreiben. Als Schwarze Frau - das Schwarz groß zu schreiben - spiegelt ein gewisses Selbstverständnis wider. Ein Selbstverständnis, was gar nicht so selbstverständlich ist, wie es scheint. Mir fehlte zu Beginn meiner immer noch bestehenden Reise genau dieses Selbstverständnis. Als 13-Jährige wollte ich nicht alleinig als eine Hautfarbe begriffen werden. Eher wollte ich gesehen werden wie alle anderen 13-jährige Mädchen. Ich fühlte mich normal. Aber das traf nicht auf mein soziales Umfeld zu. Sie gleichten eben nicht meinem Aussehen und das war genau der Punkt. Ich war nicht eine von Denen. Ich war das einzig Schwarze Mädchen in der Klasse und auf der Schule. Ich musste mich damit auseinandersetzen sozial von außen anders gelesen zu werden. Während ich doch ziemlich beschützt in meinem überschaubaren Leben bestehend aus Schule, Zuhause und dem Schulweg aufwuchs, machte sich ein Verdacht auf, anders zu sein, sobald sich das überschaubare Leben durch verschiedene Freizeitaktivitäten erweiterte. Es gehörte auch dazu, das Leben draußen kennenzulernen. Denn auch ich wuchs und wollte diese Welt da draußen unbedingt kennenlernen, vor allem lieben lernen. Der erste Punkt, der mich schmerzvoll verwirrte, war dieses Gefühl anders zu sein. Die Verwirrung entstand dadurch anders betrachtet zu werden, sich aber nicht anders zu fühlen. Das Anderssein war von einem komischen Gefühl begleitet nicht vollwertig zu sein. Es fühlte sich an wie eine Ent-Wertung verbunden damit sich klein fühlen. Kleiner als die Anderen. Eine Auseinandersetzung mit diesem Gefühl heißt, Fragen beantworten zu wollen - angefangen mit diesem gefühlten Anderssein. Ich wollte nicht anders sein, sondern selbstverständlich vollwertig. Und darum gehts: grossgeschrieben heißt sich selbstverständlich als Subjekt zu verstehen. Punkt. Es ist an meine wundervollen Schwestern of Color gerichtet, die eine ähnliche Auseinandersetzung durchleben. Mit allem was leider dazu gehört. Jedoch stehen nicht die unangenehmen Erfahrungen im Fokus eines solchen Prozesses. Viel mehr sollte es als eine Reise betrachtet werden, ohne Dinge zu verinnerlichen, die uns ganz und gar nicht gut tun. Ich möchte eher Inspirationen jeglicher Formen einbringen, die uns natürlich. grossgeschrieben. eigenwillig. selbstbestimmt und selbstverständlich widerspiegeln. Punkt. Peace! |
Autorin und ihre ideale..kritisch. Archiv
August 2022
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