Aktivist*in oder nicht? Ist es tatsächlich die Frage, die in einem Leben einer Schwarzen Frau tagtäglich präsent sein sollte? Es kommt meiner Meinung nach nicht auf den Grad der Radikalität an, eine solche Frage zu beantworten. Eher ist es die Frage der Self Care. Wohinein die Energie – seelisch und körperlich – investiert werden sollte, müsste die eigentliche Frage für einen selbst sein. Erst ich und dann das Andere (…was auch immer es ist.)
Zurück zum Ausgang. Die Frage, Aktivistisch oder nicht zu handeln, ist für mich immer gegenwärtig. Möchte ich überhaupt öffentlich in Erscheinung treten? Mit der Entscheidung einen Blog ins Leben zu rufen, bin ich vielleicht aktiv. Wenn es um meine Identität und Erfahrungen als Schwarze Frau geht, möchte ich diese mit Frauen of Color teilen, denen ähnliches im Alltag widerfährt und bei denen vielleicht ähnliche Fragen aufkommen. Es mag einem Selbsterfahrungskreis ähneln, egal. Ob ich aktivistisch im Kampf um eine eigene selbsterfahrene Stimme bin oder mit Konfrontationen und Herausforderungen den Alltag bestreite, ist nicht Frage. Eher sind es die Momente der inneren Ruhe. Wir dürfen uns ruhig zurückziehen, wenn wir keine Kraft haben. Wir dürfen ruhig wir selbst sein und das ohne präsent in öffentlichen Debatten sein zu müssen. Es sollte keine Frage des „eigentlichen“ Aktivismus im Fokus stehen, bevor nicht die Frage des Wollens beantwortet wird. Ein geschützter Raum heißt auch, einen Raum für eine bewusst entschiedene Haltung zu haben. Es ist okay!
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Autorin und ihre ideale..kritisch. Archiv
August 2022
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