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Frau, Akademikerin und schwarz

5/8/2019

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Eine Kämpferin werden wir nicht sofort oder auch freiwillig. Der Kampf muss aber
geführt werden, sobald ein Raum betreten wird, wo die eigene Erscheinung
Verwirrung auslöst. Ich spreche von Räumen, die von einer 100-jährigen
Geschichte geprägt ist. Diese Geschichte schreibt vor, wer die handelnden
Protagonist*innen sind. Viele kommen einfach nicht vor, da…. naja...diese gar
nicht in einer solchen Geschichte existieren. Ich trefe viele Personen, denen diese
Art der Geschichte nicht bekannt ist. Vielleicht liegt es an der Lesart, wäre meine
Erklärung. Es sind die Räume, die wir Frauen of Color mit einer gewissen Furcht
betreten. Wir müssen aber genau solche dieser Räume betreten, da auch wir ein
Teil dessen sind. Wir wissen es, aber viele andere nicht. Die Erzählung dieser
langanhaltenden Geschichte verändert sich nicht, da das Aussehen der
Protagonist*innen sich nicht verändert. Die Geschichte, die ich inhaltlich versuche
zu beschreiben, liegt im Ideal einer bestimmten Bildung und im Privileg gebildet
zu sein. Dieses Narrativ schreibt ganz klar vor, dass das Wissen und Bildung in
ehemaligen Kolonialstaaten erst mit den Europäern. Kam. Mit handelnden
Protagonist*innen sind folgende gemeint, die Teil der Gebildeten sind, die die
Pflicht haben, Wissen weiterzugeben, wie in den „ach so ungebildeten fernen
Ländern Afrikas“. Die Weitergabe des Wissens ist ein wesentlicher Teil einer
Geschichte, die vorgibt von wem das kommt und an wen das gerichtet ist. Blicken
wir auf die Gegenwart , wird versucht ein ähnliches Schemata beizubehalten. Die
Gebildeten geben ihr Wissen an die Unprivilegierten weiter. Wie diese eine Rolle
des Gebildeten aussieht, meinen viele auf den ersten Blick zu wissen, nämlich
entspricht es dem Gewöhnlichem.
Blicken wir auf bestimmte Räume wie die Universität, wissen Einige auch welches
Aussehen dem Gewöhnlichen entspricht und hier liegt die Verwirrung, wenn wir
Schwarze Frauen und Frauen of Color diesen Raum betreten. Es ist wichtig eine Geschichte neu zu erzählen und vor allem zu relativieren, welche Personen dieses mächtige Wissen
und den Reichtum an Bildung vertritt.

In solchen Räumen zu kämpfen heißt präsent zu sein.

Die Präsenz unserer Person verwirrt. Die Frage, ob ein solcher Reichtum an Wissen
und Bildung überhaupt existiert, steht einer symbolischen Artikulation unserer
Person entgegen. Wir besitzen eine äußerst wichtige Rolle in einer solchen
Geschichte. Eine Rolle, die schon längst in einer solchen Geschichte erzählt
werden müsste.  Dieser Kampf muss handelnd geschehen, begonnen mit
dem Betreten eines Raumes.

Wir müssen präsent sein, wir müssen verwirren, wir müssen eine handelnde Protagonist*in in einer Geschichte sein, die uns benennt – wir sind hier.
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